Lavendel officinalis

Lavendelöl ist das wichtigste und beliebteste Öl in der Aromatherapie und -pflege. Wegen seiner umfangreichen Wirkungsweise gilt es als ein Öl, das alles und alle zu heilen und zu pflegen imstande ist. Es gibt eine scheinbar paradoxe Wirkung des Lavendelöls: Es kann sowohl anregen als auch entspannen, bei Abgeschlagenheit erfrischen und bei Streß beruhigen. Grund dafür ist die große ausgleichende Kraft dieses Öls, das heißt, er bewirkt jeweils das, was uns fehlt. Wenn wir gestreßt sind, wird er uns beruhigen, sind wir dagegen depressiv, melancholisch und mit Sorgen beladen, wird er uns beleben, erfrischen und aufbauen. Unter anderem ist es die beste erste Hilfe bei Verbrennungen und Verbrühungen, schlecht heilenden, entzündeten Wunden und natürlich bei Sonnenbrand. Die Gesamtheit der Inhaltsstoffe des echten Lavendels wirkt mild regulierend auf zahlreiche Neurotransmitter, insbesondere auf Serotonin. So ist es hilfreich bei akuten und chronischen Schmerzen sowie bei von Ängsten begleitenden depressiven Verstimmungen. Bei Herzbeschwerden ohne organische Ursache wirkt es harmonisierend auf das Herz-Kreislauf-System. Es fördert zudem die Schlafbereitschaft und beruhigt die Nerven, ohne zu sedieren. Lavendel wirkt wie ein Katalysator. Gibt man es zu Mischungen, entsteht oft ein synergetischer Effekt. Bewährte Anwendungsbereiche sind: Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten, Ohrenschmerzen, Keuchhusten, Kopfschmerzen, Nervenentzündung, erhöhter Blutdruck, Krampfadern, Hämorrhoiden, Mundpflege, Bauchkrämpfe, Hautjucken, Insektenabwehr, Akne, Fußschweiß, Verletzungen, Wunden, Verbrennungen, Sonnenbrand, Narbenpflege, Wundliegen, Bestrahlungsprophylaxe und -nachsorge, Gürtelrose, Windpocken, Pilzerkrankungen, Muskelverspannungen, Gicht, Gelenksentzündung, Menstruationsbeschwerden, Blasenentzündung, Wasseransammlung in den Beinen, Wochenfluss, Geburt, Brustdrüsenentzündung, Schlafstörungen, Pubertätskrisen und Ängste. Alle Lavendelarten werden durch Wasserdampfdestillation der frisch geschnittenen Blütenstände gewonnen. Diese werden einige Tage am Feld belassen, damit der Stengel „aufbricht“ und bei der anschließenden Destillation das äth. Öl freigibt.